Nach zwei Wochen in der Bucht von Taiohae haben wir genug von dem Herumgeschaukele. Dort ist es widerlich vom Schwell, ständig drehende Winde sorgen dafür, dass man häufig quer zu den Wellen liegt. Zudem geht man da etwas ungern ins Wasser, denn 200-300 m vom Ankerplatz entfernt werden Haie von den Fischern gefüttert, die dort ihren Fang zerlegen. Ich war trotzdem zur Kontrolle des Propellers und zur Reinigung des Unterwasserschiffs sicher insgesamt 15 Stunden im Wasser. Gesehen habe ich keinen Hai, aber das Wasser ist auch hier in den Marquesas eine grüne Brühe, die Sicht ist 4 bis 6 m maximal. Ich bin sicher, dass da einige Haie in unmittelbarer Nähe vorbei sind….
In Taiohae haben wir Doris und Wolf von den www.seenomaden.at kennen gelernt, zwei österreichische Dauersegler. Sie warten auf ihre Ausklarierungspapiere nach Hawai und wollen einen Tag später in die Bucht von Anaho nachkommen. Dort soll es wesentlich ruhiger sein zum Liegen….
Wir gehen gegen 9 Uhr Anker auf und motoren gegen Wind und Welle zur SE Ecke von Nuku Hiva. Wir waren jetzt zwei Wochen auf der Südseite (das ist hier übrigens die sonnenabgewandte Seite) der Insel, die Baie Anaho ist auf der Nordseite.
An der Ecke ist es wie erwartet ziemlich rauh, 25 Knoten Wind und wilde Kreuzseen. Gleich danach setzn wir Segel, zuerst die Genua und dann hoch am Wind das Groß im Reff 1 dazu.Die Variante ist viel besser als zuerst das Groß in dem wilden Wellengeschaukel zu setzen, denn dann ist von der Genua schon Druck im Schiff.
Wir halten uns von der Ostküste gut frei, es ist eine gefährliche Legerwallsituation mit einer (nicht kartographierten) Küste im Lee….
An der NW Ecke das gleiche Spiel, noch etwas mehr Wind so um die 28 Knoten. Wir fallen ab so weit es geht, d.h. Wir fahren knapp an dem kartographierten Gebiet entlang. Große Teile um die Inseln herum sind gar nicht kartographiert und wenn man ohne Stress fahren will bleibt man hier besser draußen…
Wir halsen, um in die Baie Anaho hinein zu kommen und nehmen zuerst die Genua weg und kurz danach das Groß.
Die Bucht ist wunderschön, heller Sandstrand mit einem (Ausnahme hier) vorgelagerten Korallenriff. Bei den miesen Sichtverhältnissen ist da höchste Vorsicht angesagt.
Wir suchen ein schönes Plätzchen aus – und werden schon wieder vertrieben. Auf deutsch spricht uns eine junge Frau in einem polynesischen Motorboot an, dass hier Ankern verboten wäre. Das ist mies, denn hier ist es am ruhigsten und wir wollen unsere Spibaumschiene im Mast reprieren. Ich sage, dass wir natürlich verlegen, aber unter Umständen zur Reparatur einen Tag hier her müssten. Das geht okay.
Also wieder Anker auf, was inzwischen wesentlich besser geht, nachdem wir den Motor der Ankerwinde teilweise zerlegt und gereinigt haben.
In Taiohae haben wir noch den Wassermacher tiefer eingebaut damit wir den möglichst ohne Vordruckpumpe laufen lassen können, denn die ist (in Grenada gekauft) schon wieder hinüber und das geht langsam ins Geld.
Zudem haben wir die Solarpaneele neu verkabelt, einen zusätzlichen Regler und zusätzliche Kabel eingebaut, um Verschattungsverluste zu reduzieren. Das hat im Übrigen eine gigantische Verbesserung bewirkt!
Nun sind wir also in Anaho, einer Bucht die nur zu Fuß oder mit dem Pferd oder mit dem Boot erreichbar ist. Mit uns liegen drei Boote hier, ein franz. Paar, eine franz. Alleinsegler und eine franz. Famillie mit kleinen Kindern.
Das Paar sehe ich am Strand Wasser holen und so fahre ich am nächsten Tag kurz rüber zum Bonjour sagen. Ich werde an Bord gebeten und von beiden gibt es einen kräftigen Händedruck. Damit ist dann auch gleich klar, was sie von der Paranoia halten. Er lebt auf der Insel, sie ist übrigens Virologin, aus Frankreich, noch im Beruf, und lässt an allem kein gutes Haar.
PCR Test darf man so nicht verwenden, Masken sind lächerlich, Impfung ist eine Katastrophe, Mortalität unter 0,05%, alles jahrzehntelang durch die Pharmaindustrie und die WHO geplant und die Pharmaindustrie hat die Chance genützt….Aber jetzt würde ENDLICH der Widerstand in Frankreich spürbar werden….
Nun ja, und das Wasser vom Strand wäre Trinkwasser in Topqualität hier!
Ich fahre zum Strand und schau mich ein wenig um, die Capitania ist müde und hat gerade keine Lust.
Es hat frei zugängliche Wasserhähne und das Wasser schmeckt wirklich lecker. Da bis zum nächsten Tag nichts passiert, scheint die Qualität des Wassers wie beschrieben zu sein.
Die Seenomaden tauchen einen Tag nach uns auf und liegen neben uns. Wir reparieren die Spibaumschiene, Wolf kommt herüber und lädt uns zum Sundowner ein, denn Doris hat Geburtstag. Wir verbringen einen sehr netten Abend auf der NOMAD mit den beiden.
Am nächsten Tag wollen wir zu Fuß ins Nachbardorf nach Hatiheu und E-Mails checken, denn wir versuchen gerade eine Ersatzteillieferung hierher bzw. nach Tahiti zu organisieren.
Es ist sinnlos heiß in den Sattel hinauf, ca 250 Höhenmeter. Glücklicherweise fängt es kräftig zu regnen an. Wir sind richtig mies in Form und mir macht die Arthrose böse zu schaffen.
So fragen wir auch gleich im kleinen Laden bzw im Restaurant, ob es eine Möglichkeit mit dem Boot zurück gibt.
Wie überall hier ist es picko-bello sauber in dem Dörfchen, da liegt kein Müll, kein Plastik herum. Ganz anders als im Thailand zum Beispiel…
Im Restaurant essen wir zu zweit eine Portion Fisch mit Curry, denn die Portionen sind hier in der Regel rießig! Nicht von ungefähr haben die Polynesier ihre Rundungen…
Nur den Wifi Code wollen sie im Restaurant nicht raus rücken, haben wir auch noch nie erlebt. Also zum gelben Postgebäude direkt am Strand, bei der Post gibt es überall WLAN, wenn auch kostenpflichtig.
Leider sitzt man im Freien (am Strand), und bei wieder einsetzendem Regen muss es schnell gehen, denn einen Unterwasserlaptop haben wir leider nicht.
Es findet sich ein Chauffeur, der uns mit dem Boot zurück bringt und nach einer abenteuerlichen Fahrt sehr dicht an den Felsen entlang und durch schwere Kreuzseen mit der Nussschale kommen wir heil in der Anaho Bucht wieder an.
Möglicherweise bleiben wir „etwas“ länger hier in französisch Polynesien als geplant, denn die Einreise nach Thailand ist derzeit wenig freudvoll. Ein Agent ist verpflichtend, 17 Tage Quarantäne ebenso, die Zeit auf See zählt NICHT und dann noch jeweils 3 PCR Tests während der Quarantäne zum Preis von 250 USD jeweils – kostet dann alles zusammen mehr als 4000 USD. Wir denken, schlimmer wird es vermutlich nicht mehr und dann vergnügen wir uns lieber ein Jahr in franz. Polynesien. Bleiben dürfen wir und das Boot problemlos zwei Jahre, aber vielleicht hat die thailändische Regierung auch schon vorher eine Erleuchtung. So wird das mit dem Tourismus jedenfalls sicher nichts….
Und langweilig wird es uns in einem Segelrevier bald so groß wie Europa vermutlich auch nicht.
Falls jemand von unseren Freunden Interesse hat, einige Zeit hier mitzusegeln, bitte Kontaktaufnahme! Demnächst startet der Tourismus hier wieder und wir müssen sowieso nach Tahiti.
Am nächsten Tag wandern wir am Strand entlang zu einer Gemüseplantage, um Salat, Tomaten, Pampelmusen, Pomelos, Gurken und Limonen zu kaufen. Eine Traumwanderung, leider halt knallheiß. Zur Bewässerung sind häufig schwarze Kunststoffrohre verlegt und es gibt überall Wasser, das kommt aber mit 45 Grad aus der Leitung und ist nicht gerade eine Erfrischung!