Nach etwas verspätetem Start in Uligan in den Malediven ging es dann um 12 Uhr am Mittwoch den 1.3. los.
Wir segeln mit der ADELANTE zusammen, einer 50er Sun Odysee. Deren Papiere waren nicht in Ordnung und mussten neu ausgestellt werden. Nun ja, ist ja bei einer Strecke von 2000nm bis Djibouti oder 2600 bis Suakin im Sudan auch egal.
Wir sind reichlich müde vom nächtlichen Abschiedsgrillen am Strand. Frisch gefangener Fisch en masse, lecker, aber Ende erst gegen 1 Uhr. Sind wir nicht gewohnt.
Es erwarten uns schwache Windverhältnisse. Schon nach wenigen Stunden der erste Ärger, wir fahren unter Groß und Genaker, sind also reichlich eingeschränkt hinsichtlich der Manövrierfähigkeit, da fährt uns ein Sportfischerboot genau vor den Bug und die Fischer gestikulieren heftig wir mögen verschwinden. Es gibt wilde Hornsignale und der Gegner verduftet lieber. Nur um gleich umzudrehen und auf uns zuzuhalten.
Nach dem dritten Schuss mit dem Nico-Signalgeber hat er dann kapiert, dass wir ihn nicht näher haben wollen….
Wir sind nahe der High-risk Area am Horn von Afrika und da können wir Boote knapp neben uns nicht brauchen.
Leider zerlegt es bei ADELANTE am ersten Tag den Genaker. Frisch genäht und gleich an anderer Stelle wieder gerissen. Der hat wohl zu viel Tropensonne gesehen.
Wir haben nun das Problem, dass die Sun Odyssee 50 untertakelt ist mit der vorhandenen Segelgarderobe und mit uns bei den Leichtwindbedingungen nicht mithalten kann. So kommt es zu der absurden Situation, dass wir bei 10 Knoten Wind – einreffen !!
Heute am vierten Tag schwimmt da plötzlich ein 2,5 nm langes Treib-Netz an der Oberfläche im Wasser herum. Die zugehörige AIS Boje sendet anscheinend nicht…. Glücklicherweise sind wir nur 200m vom nördlichen Ende entfernt und kommen sogar unter Segel dran vorbei. Bei Nacht hätte es unweigerlich gerumst.
Auch bei 13 Knoten Halb-Wind kann die ADELANTE kaum mithalten, obwohl wir nur zwei Segel gesetzt haben und die Genua auch noch gerefft fahren. Die Maschine zum aufholen wollen sie nicht benutzen, um Sprit zu sparen.
So geht es nun vermutlich sehr gemütlich 725 nm bis zur Einfahrt in den Sicherheitskorridor im Golf von Aden.