In 3 Tagen und einigen Stunden sind wir mit einem Schnitt von 6,5 Knoten nach Porto Santo gesegelt. Nachmitags verlassen wir am Sonntag, den 16.02.2020 die Marina in Portimao, wo wir noch Wasser getankt und gewaschen haben. Ursula steigt zu und Inge und Thommy begleiten uns kurz im Dinghy und spielen uns ein Abschiedsständchen. Was für eine tolle Verabschiedung!

Schon nach einer Stunde hat es genug Wind zum Segeln. Wir setzen Vollzeug und fahren gemütlich in die Nacht. Das Boot läuft auch bei wenig Wind hervorragend und es geht flott voran.
Irgendwann am nächsten Tag ist es zunächst vorbei mit dem Wind und das Eisensegel muss ran. Der wind kommt wieder und wird kontinuierlich mehr, bis wir anhaltend zwischen 24 und 34 Knoten Wind haben. Entsprechend flott geht es mit achterlichem Wind voran. Unserem Schleppgenerator ist das aber zu schnell, ständig „overload“ Meldungen nerven, bis sich das Problem erledigt, er liefert gar keinen Strom mehr. Was ist passiert? Durch die hohen Geschwindigkeiten hat sich der Generator auf der Achse gedreht, die ist nur geklemmt.


Nun ist Energiesparen angesagt, denn bei achterlichem Wind und hohen Bootsgeschwindigkeiten ist der scheinbare Wind am Boot zu gering für ausreichenden Energieertrag durch den Windgenerator – und unser Autopilot braucht einiges an Strom.
Da wir bei 6 – 7 Windstärken und in Böen knapp mehr sowie Wellen um die 5m (aus verschiedenen Richtungen) nicht platt vor dem Laken fahren wollen, kreuzen wir vor dem Wind und halsen gelegentlich. Trotz der rauhen Bedingungen ist es mit viel Druck im Schiff recht angenehm zu fahren.

Wind und Speed gleich Hoschseesegeln!
Arbeit am Spibaum

Alles funktioniert gut, erst auf den letzten einhundert Meilen wird der Wind weniger und wir laufen das Ziel mit ausgebaunter Genua und festgesetztem Baum platt vor dem Laken direkt an – gelegentlich ein ziemliches Herumgeeiere.

Da wir Porto Santo kennen, ist die nächtliche Einfahrt in den Hafen kein großes Problem. Wir wollen schauen, ob wir in der Marina festmachen können, aber da ist ein großer belgischer Zwei-Master im Weg, der quer vor der Marina ankert. Was für eine Superidee, so zu ankern!  Aber es kommt noch besser: Er hat auch noch eine Ankerboje draußen, das heißt, auch vorne vorbei ist höchste Vorsicht angesagt!

Die Marina sieht etwas „gerupft“ aus, es fehlen offensichtlich Stege, die es heraus gerissen hat…. Wir beschließen zu ankern und beim zweiten Versuch hält der Anker ud wir liegen gegen 23 Uhr an der passenden Stelle im Hafenbecken.

Ursula ging es erstaunlich gut auf der Überfahrt, die Capitania hat es leider wieder erwischt bei den rauhen Bedingungen, erst am dritten Tag war sie wieder fit. Am zweiten Tag, als sie sich gerade wieder aufrappeln will, ist sie nämlich mit dem Kopf auch noch gegen eine Wand geflogen, als das Schiff mal wieder weit überholte.