Während früher das Einklarieren auf den karibischen Inseln eine Sache von Minuten war, gestaltet es sich nun in „Pandemie-Zeiten“ deutlich aufwändiger.

Gleich am Montag geht es zum Health Check in den Grenada Yacht Club. Dort hat das Health Department ein Zelt stehen und managt den „incoming traffic“.
Normalerweise muss man 7 Tage in Quarantäne bei Ankunft hier und am 4 Tag einen dieser unsinnigen PCR Tests machen.
Mittlerweile hat es sich bei den Verantwortlichen immerhin auch schon herum gesprochen, dass das nach 17 Tagen auf See etwas unsinnig ist.
Nach 17 Tagen auf See bist du entweder tot, du hast „es“ überstanden oder du hast nichts, daran ändert auch ein depperter Test nichts. Dafür 130 Euro hinzublättern – das machen wir nicht. Immerhin zeigen wir unseren guten Willen und haben einen Antikörpertest (für 10 Euro) machen lassen in Mindelo/Cabo Verde.

Da steht auch was von „negativo“ drauf und das reicht denn auch. Zusätzlich haben wir ein Temperaturprotokoll über knapp einen Monat und so will uns der durchaus freundliche Herr ermöglichen, den obligatorischen PCR Test schon morgen zu machen (und nicht erst nach 4 Tagen wie üblich).
Wir erhalten also eine vorläufige Bestätigung, dass wir uns im Health Department angemeldet haben und nachmittags dann den Anruf, dass der PCR Test morgen am Dienstag statt findet.
10 Uhr ist angesetzt, wir sind pünktlich da, aber wir sind in der Karibik und so ist es ca 11.30 Uhr bis es los geht. Danach heißt es auf die Ergebnisse warten. Die kommen am Donnerstag spät nachmittags und wir lassen uns von den deutschen Nachbarn mit ihrem norwegischen registrierten Boot anstecken, noch gleich einzuklarieren.
Zuerst zum Health Tent, wir erhalten unsere finale Health Clearance. Dann zum Customs und Immigration. Bei uns geht alles zack zack, wir haben alle Daten schon elektronisch eingetragen von den Kapverden aus. Wir erhalten ein Visa für 3 Monate. Bei der Rechnung dann das Erschrecken: Wir bezahlen -da kurz nach 16 Uhr- „overtime“ , das macht 50 % der Kosten von insgesamt 55 Euro fürs Einklarieren und das Cruising Permit. Schon wieder was gelernt! Niemals außerhalb der Öffnungszeiten......
Jetzt müssen wir nur noch zum General Hospital um den teuren Test (135 Euro pro Person) zu bezahlen und danach zum Health Tent im Yachtclub um unsere Quittung vorzulegen....

Wir fahren am nächsten Morgen also in die Carenage Bucht weil das näher zum General Hospital ist und fallen dort Hammon in die Hände. Der bietet sich an, uns den Weg zu zeigen.... Damit hat es sich aber nicht, er macht gleich eine Touristenführung mit uns.

Hammon

Zuerst das Bezahlen des Tests. Die Dame im Cashier hat echte Paranoia, sie sitzt schon immer hinter Glas, jetzt hat sie auch noch das Sprechfenster mit Plastikfolie so abgeklebt, dass gerade noch ein 1 cm hoher Spalt darunter verbleibt, um Papier und Kreditkarten hindurch zu schieben.
Natürlich hat sie hinter ihrer raumhohen Glasscheibe Handschuhe an und Maske auf. Apropos Kreditkarte: Wir wollen mit Kreditkarte zahlen, sagt sie, der Apparat funktioniert nicht. Ich werde ziemlich pampig, weil wir jetzt bei der Hitze wieder in die Stadt latschen dürfen, um einen Automaten zu finden. Zudem bin ich eh geladen, weil sie Bow angeherrscht hatte, sofort die Maske aufzusetzen – Bow war gerade schon dabei.... Ich lass einige unfreundliche Bemerkungen los– upps, die Maschine funktioniert doch.

Hammon zerrt uns noch zum Markt und zum Fischmarkt mit der Aufforderung, kauft nur hier und da – bei seiner Verwandtschaft natürlich.
Dann haben wir genug und wollen zurück. Am Dinghi angekommen will er für seine „Dienstleistung“ bezahlt werden – wie viel er möchte, sage sage ich lieber nicht. Völlig absurd.