Nun ja, besser als im Paranoia Deutschland wird es wohl immer noch sein…. Aber grundsätzlich war die Karibik eigentlich „no go area“. Zuviel Boote, zu viele Amis usw..
Nun sind wir da, wo wir auf keinen Fall hin wollten. Das gilt aber auch für einige andere hier, auch die INDIA neben uns mit Sigrid und Dirk wollte nach Kanada und in die großen Seen. Dort wurden sie aber nicht rein gelassen, dann ging es eben zurück über Azoren und Madeira in die Karibik….

In der Stadt ist es laut und anstrengend hier und heiß. Zudem haben wir mittlerweile einige weniger angenehme Erfahrungen gemacht. Zum einen wollen dich einfach alle bescheißen. Das fängt beim Staat hier an, denn die machen es immer so, dass du kurz vor 16 Uhr den Anruf bekommst, deine Health Clearance zu holen und dich dann zur Immigration schicken. Wenn du dort dann fragst,  ob es „overtime“ kostet, wirst du angeschnauzt, „you have to check in NOW“ – und zahlst dann „overtime“. Das haben sie nicht nur bei uns und den deutschen Norwegern so gemacht, sondern auch bei den Kanadiern.

Es gibt auch positive Erfahrungen, hier beim Obstkauf. Wo immer möglich kaufen wir direkt bei der Bevölkerung und nicht im Supermarkt.

Dann hat ein Großteil der Bevölkerung Paranoia, häufig reißen sie hektisch ihre Masken vor das Gesicht, wenn ein Tourist des Weges kommt. Im Markt wollten wir ein Foto machen von einem farbenprächtigen Stand, da fängt das Gebrüll an „no photo, no photo, covid, covid“. Was um Himmels Willen hat man denen hier erzählt?
Und jetzt gibt es auch noch einen „Ausbruch“ in einem der wenigen offenen Hotels: 26 „Infizierte“ (also in Wirklichkeit Testpositive). Eine Katastrophe. Der Präsident macht eine einstündige (!) Ansprache im Fernsehen, in der ständig gelabert wird, „ihr werdet alle sterben, wenn ihr nicht dies und das tut“.

Ein anderes Problem ist, dass wir nun ein Boot haben, das für die nun angepeilte geänderte Strecke auf der „Barfußroute“ entlang den Passatzonen nicht optimal ausgerüstet ist. Das fängt beim Windgenerator an, der für Starkwind ausgelegt ist – hier in den Tropen hat es vor allem Schwachwind. Der Windgenerator läuft also gar nicht erst an….
Unsere Segel haben ein extrem hohes Quadratmetergewicht, extra so gewählt zum Starkwindsegeln in den hohen Breiten. Taugt hier nichts, die Segel stehen dadurch, dass sie so schwer sind, bei Schwachwind extrem schlecht. Leichtere Segeltücher wären deutlich billiger gewesen…..Dann haben wir nun sehr lange Vorwind-Strecken – dafür ist unsere Segelgardarobe  nicht ausgelegt.
Dass eine zweite Heizung in den Tropen weniger Sinn macht, dürfte jedem klar sein. Aber auch die Rettungswesten hätten wir anders gewählt. Wir haben (sauteure) Rettungswesten mit 275Nm Auftrieb, falls man mit schwerem Ölzeug ins Wasser fällt. Nun ja, wir haben maximal Shorts und T-Shirt an und schleppen die schweren Rettungswesten umsont herum….
Reiseführer und Kartenmaterial für ca 1500 Euro mindestens hätten wir uns sparen können. Die Corona Paranoia kostet uns so alles zusammen ca 10 000 Euro, die wir umsonst investiert haben.