Nach knapp zwei Monaten in Grenada sind wir wieder da, wo wir angekommen sind, in der Anchorage in St.Georges – aber dieses Mal zum Ausklarieren.
Reisen in der Karibik von Inselchen zu Inselchen ist derzeit quasi unmöglich, da überall getestet wird und Quarantäne fällig ist. Da wir keine Lust haben, tausende von Euros für völlig sinnbefreite Tests auszugeben, braucht es eine Lösung, die uns eine längerfristige Perspektive erschließt. Zudem nähert sich natürlich die Hurrikansaison hier im Mai und da heißt es verschwinden – nicht aus Grenada, aber aus allem was nördlich liegt. Zurück nach Europa kommt auf keinen Fall in Frage! Mitten hinein in den kompletten Coronoia-Irrsinn – NEIN DANKE, wenn es sich vermeiden lässt.
Wir hatten Kontakt zu einer deutschen Yacht von unserem Segelverein TO in französisch Polynesien aufgenommen und mal angefragt, wie denn die Lage dort wäre. Es wäre recht entspannt, da es sowieso keine aktive Zirkulation geben würde….und die Bevölkerung nun kapiert hätte, dass von den Seglern nach 30 Tagen auf See keine Gefahr ausgehen kann.
Eine Einreisegenehmigung bekommen wir binnen einer Stunde (Wahnsinn). Nun, franz. Polynesien ist natürlich ein riesiges Revier, wo man sich einige Zeit beschäftigen kann und wo es im ganzen Gebiet gerade so viele Yachten gibt wie allein hier in Grenada. Wir wollen zum frühestmöglichen Zeitpunkt dort eintreffen, da auch dort Hurrikangebiet ist und die Reisezeit deswegen begrenzt ist.
So ist nun der Plan, morgen oder übermorgen die 1100 Seemeilen nach Panama in Angriff zu nehmen. Dort „dürfen“ wir dann noch mal testen, angeblich tut es ein Antigen-Test. Hoffen wir mal. Danach soll es zügig durch den Panama-Kanal gehen, um die circa 4000 Seemeilen (ca 7400km) lange Strecke nach Nuku-Hiva in den Marquesas anzugehen. Wir rechnen mit 30 bis 35 Tagen auf See.
Die Galapagos Inseln lassen wir (leider) aus, es ist uns schlicht zu teuer und zu riskant! 2000 Dollar Fixkosten für Permits und Einklarieren übersteigt unsere Möglichkeiten bzw. so was machen wir einfach nicht. Zudem drehen die da immer wieder durch, wenn das Unterwasser-Schiff nicht 100% sauber ist, das kostet dann Strafe und man muss wieder 60 Meilen raus und das Schiff dort „reinigen“, unter Umständen ein lebensgefährliches Unternehmen mitten im Pazifik. So weit die grobe Planung…
Auf Grenada waren wir nun über einen Monat in der Clarkes Court Bay. Das ist ein „Hurricane-hole“, eine Ankerbucht hinter Riffen mit Mangroven.
Leider ist in den Mangrovengebieten das Wasser nie klar und so ist es nur bei Flut halbwegs erträglich. Was noch eckelhafter ist – alles wächst zu. Das Unterwasserschiff, erst vor einigen Monaten neu mit Antifouling versehen, ist komplett mit grünem Schleim zugewachsen, in dem sich auch noch einige Muscheln angesiedelt haben. Es geht zwar noch ganz gut ab, aber es ist eine Sauarbeit, tauchend das Unterwasserschiff zu reinigen, selbst mit unserem „Freediver“ Tief-Schnorchelgerät. Gestern wollte dann auch noch ein 2m langer Hai mitmachen….. Zudem war es gestern stürmisch und hatte gigantischen Schwell, da macht Unterwasserarbeit auch nur eingeschränkt Freude…. Wenige Meter weiter donnern die Brecher gegen die Küste, wahrhaft beeindruckend.
Auf Grenada haben wir zwei größere Ausflüge gemacht, einmal eine Rundfahrt mit den Holländern Marika und Ronald und den Kanadiern Shelly und James, beim Trip zum Wasserfall hat uns Nick von der deutschen Yacht MALOK zusätzlich auch noch begleitet.
Die Fahrerin erzählt von der Insel und den Leuten und wie es ihnen geht…. Es sind nur 1-2% der Touristen da, die Bevölkerung hat Angst dass es eine ganze Generation „dummer Kinder“ gibt, den seit März ist die Schule zu. Pseudo-„Homeschooling“ wie in D gibt es natürlich auch nicht…..
Eindrücke von Grenada in der Bildergalerie