Nach einigem hin und her zwischen den Inseln Hiva Oa und Tahuata sind wir inzwischen auf der südöstlichsten Insel der Marquesas, Fatu Hiva.
Auf Hiva Oa waren wir noch mal bei Topua und Jose in der Baie Hanamenu. Jose hat uns zwei Flaschenhalter aus Holz mit Verzierungen gefertigt. Die sind sehr schön geworden und wir tauschen dafür unsere Stichsäge ein, die wir seit längerem nicht mehr gebraucht haben, sicher zwei Jahre nicht mehr. Zusätzlich gibt es wieder jede Menge lecker Obst. Die Mangos sind unübertroffen!
Da das Wasser in der Baie Hanamenu hervorragend ist tanken wir alles auf was geht. Das sollte man hier immer bei jeder Gelegenheit machen, die nächste Gelegenheit könnte weit weg sein. Da es ziemlich Brandung hat lassen wir das Dinghi vor Anker und waten im brusttiefen Wasser an Land, die Kanister werden ebenso ins Boot gebracht. Die erste Runde geht gut, bei der zweiten Runde reißt eine große Welle den Anker heraus und die nächste lässt das Dinghi kentern. Es treibt mit dem Motor kopfüber im Wasser – ein Bild des Elends. Wenigstens haben wir alles angebunden, was im Dinghi war! Das tun wir angesichts des überall vorhandenen Schwells und dem Kenterrisiko beim Anlanden seit einiger Zeit schon.
Jetzt heißt es zuerst mal das Dinghi herumdrehen und dann Marsch zurück aufs Boot (paddeln), den Motor retten. Der ist natürlich auch voll mit Wasser und schwarzem Sand. Zuerst alles von außen abspülen, dann Vergaser abbauen, zerlegen und reinigen, Zündkerzen raus und den Motor kippen damit das Wasser raus läuft. Alles kraftig mit Öl einsprühen. Wir bauen alles wieder zusammen und – der Motor läuft auf Anhieb wieder an. Glück gehabt! Die ersten Meter stottert er noch etwas, aber das ist bald vorbei.
Wir fahren noch mal nach Atuona und kaufen ein, Last Minute sozusagen, denn um 11.30 Uhr schließt der Supermarkt im Hafen, gleich für das ganze Wochenende.
Der Wassermacher ist mal wieder ausgefallen, die Membran Control Unit funktioniert nicht mehr. Ich entdecke, dass die Vordruckpumpe der Firma exakt das gleiche Modell ist und so wird das in Kunststoff eingegossene Pümpchen mit roher Gewalt zerlegt und die Vordruckpumpe mit Epoxy vergossen eingeklebt. Das ist bei Drücken bis 55 Bar ein riskantes Unternehmen, aber die Anlage funktioniert wieder!
Als nächstes geht unser Wasserboiler kaputt, in dem mit Motorkühlwasser warmes Wasser gemacht wird. Geht in den Tropen notfalls auch ohne, aber bis wir es merken sind schon 180 Liter Wasser von der Bilgepumpe ins Meer gepumpt. Wir denken zuerst, der Druckschalter an der Wasserpumpe wäre defekt und tauschen diese, bevor klar wird, was los ist.
Mittlerweile sind wir wieder in Tahuata, der Insel mit klarem Wasser hier. Endlich kann man schnorcheln und auch schwimmen macht hier mehr Freude als in der grünen Brühe bisher.
Die Buchten im Nordteil der Insel sind traumhaft, allerdings ist das Wetter eher alptraumhaft, denn wir haben starken Wind und schwere Fallböen am Ankerplatz – die Ankerkette ist häufig mehr waagrecht als nach unten hängend.
Nach kurzem Zwischenstopp im Hauptort der Insel Hapatoni (angeblich eines der schönsten Dörfer – eine herbe Enttäuschung!) fahren wir dann nach Fatu Hiva, ca. 45nm. Eigentlich wollen wir sie Südspitze von Tahuata so knapp wie möglich unter Land passieren, um keine Höhe zu verlieren, aber schon von weitem sieht man, dass das gar keine gute Idee ist. Bei 23 Knoten Wind außerhalb im freien Seeraum später hat es hier ca 40 Knoten, fliegendes Wasser, chaotische Wellen durch gegenläufige Strömungen – nichts wie weg hier!
In Fatu Hiva liegen nur drei Boote, wir sind die vierten. Hier kommt man nur mit dem Boot her, es gibt keinen Flugplatz.
Am nächsten Tag kommt morgens noch ein Boot, es sind Chloe und Axel, französischer Pass, leben in Canada, wollen ihr neu gekauftes Boot von Tahiti nach Halifax bringen, durch den Panamakanal, 4000nm gegenan….oh je. Mit den beiden hängen wir hier meist herum.
Zunächst gehen wir mal alleine los. Die Leute sind sehr aufgeschlossen. Jeder biete sofort das an, wovon er zu viel hat. Bananen, Pampelmusen, Papaya, Orangen – ohne etwas zu wollen. Es gibt eh von allem zu viel, das Obst liegt massenweise am Boden und wird an Schweine verfüttert…..
Wir kaufen bei einem der lokalen Künstler ein kleines handgefertigtes Tiki, bekommen dann gleich noch eine Bananenstaude und Pampelmusen dazu.
Der Lebensstandard ist hoch (die Preise auch), überall Elektrizität und Internet, fast jeder fährt einen sauteuren PickUp. Nun, das Geld kommt natürlich aus Frankreich bzw der EU.
Allzuviel Sehenswürdigkeiten gibt es logischerweise hier nicht, aber einen Wasserfall, wo man schwimmen kann. Da müssen wir natürlich hin. Angekommen wird es ein Überlebenskampf, ich springe kurz rein, Bow schlägt derweil wild um sich – Moskitoattacke! Aber wie! Also auch hier – nichts wie weg.
Mit Chloe und Axel geht es später zum Schnorcheln und Fische jagen. Am nächsten Tag wandern wir zusammen zur Sendeantenne des Mobilfunks, ein Aussichtspunkt. Wir sind zwar schon um 7 Uhr los, es wird trotzdem gut heiß. Die Ausblicke sind fantastisch, auch die Inseln in 50 nm Entfernung sind klar zu erkennen.
Abends sind die beiden bei uns, es gibt Tipps und Adressen für Panama.
Gestern waren wir dann zusammen mit der MUFFET in Omoa, der anderen Ankerbucht hier. Die Bucht taugt nicht zum Ankern, so viel Schwell, dass selbst das Anbringen des Außenborders am Dinghi ein riskantes Unternehmen ist. Wir lassen uns von einer lokalen Künstlerin die Tapa-Herstellung erklären, haben interessante Gespräche mit ihr und ihrem Mann, einem Franzosen. In Sachen Paranoia top informiert, in Tahiti hat es auch die ersten Toten nach der Impfung gegeben, junge Leute…. Es herrscht verbreitet größte Skepsis der Pseudo-„Impfung“ gegenüber. Gut so.
Hier gibt es auch noch Mangos, wir fragen nett und haben ruckzuck 15 Kilo Mangos für die beiden Boote zum Schleppen…. Unglaublich!!
Es ist schon „ganz nett“ hier, Schildkröten und Delphine am Ankerplatz und wenn die Mantas da sind, kann man mit denen schwimmen gehen… Zwei sind ganz schön groß. Nicht soooo furchtbar hier!
Demnächst werden wir Richtung Toamotus starten, den Atollen auf dem Weg nach Tahiti. Wir freuen uns darauf. Glasklares Wasser. Wir sind gespannt! Und werden sehen, wann wir den Absprung schaffen, es ist einfach eine andere Welt hier. Einkaufen ohne Maskenschwachsinn zum Beispiel in Omoa!
Ordentliches Internet zu bekommen ist hier recht schwierig, es kann bis zum nächsten Beitrag etwas dauern.