Vom Toau Atoll haben wir Tobias mit seiner MAYA noch ins Apataki Atoll begleitet. Dort wird die MAYA ein Jahr abgestellt, während Tobias einen Lehrauftrag an einer Uni in Bangkok annehmen wird.
Die 20nm nach Apataki waren kein Problem, nur bei der Einfahrt durch den Süd-Pass wird klar, dass da irgendetwas mit den Tiden nicht stimmt. Wir haben diese von der offiziellen franz. Webseite und wir sollten halbwegs slack haben, in Wirklichkeit haben wir gut 4 Knoten Strom gegenan. Die letzten 200m, wo der Pass sich stark verengt, sind recht spektakulär, wie Wildwasser fahren…. Es spritzt und gurgelt.
Tobias kommt eine gute Stunde später, da ist es schon wieder besser. Wir fahren zusammen durch das Atoll, dieses Mal unter Maschine, es geht gegenan.
Die Werft am anderen Ende des Atolls macht einen durchaus ordentlichen Eindruck, wir fragen nach Antifouling, müssten aber 10 Tage warten, keine Lust. So helfen wir Tobias raus und verschwinden unmittelbat danach Richtung Tahiti. Wir wollen vor dem angekündigten Schwell aus Süden schon in Taihiti sein. Es sind 2,5m Schwell aus NE angesagt, wenn da dann noch 2,5 bis 3m aus Süd drüber kommen ist es sicher nicht angenehm. Die Windvorhersage ist um die 20 Knoten, schräg von achtern. Das sollte alles passen…
Es wurde ein übler wilder Ritt nach Tahiti! Es geht nachmittags los und am übernächsten Morgen wollen wir die 240nm hinter uns haben. Sobald wir aus der Wellenabdeckung der Atolle raus waren gab es Schwell „von überall“. Offensichtlich war der Schwell aus Süden schon da. Gelegentlich auch mal um die 5 Meter. Wind selten unter 25 Knoten, öfters anhaltend über 30 Knoten. Wir müssen bremsen wie verrückt, damit wir nicht nachts in Tahiti ankommen. Am Ende laufen wir nur unter Groß Reff 2.
Pünktlich zum Sonnenaufgang sind wir da, wir bekommen gleich eine Clearance zum Einlaufen in den Hafen von Papeete und auch die Freigabe zur Passage durch den Kanal de Faa entlang dem Flughafen funktioniert top. Wir wollen eigentlich zur Marina Taina, aber schon auf der Fahrt dahin durch die Mooringfelder ahnen wir, dass das eher nichts wird. Es ist total überfüllt, selbst zwischen den Mooringbojen wird geankert! Die Behörden hatten die Segler aufgefordert nach Tahiti zu kommen und dann heim zu fliegen – wegen der Paranoia….Was für ein Irrsinn, statt die Boote dezentral zu lassen.
Und so kommt es auch, die Marina hat keinen Platz und auch keine freie Boje. Es bleibt zunächst nur noch die Marina Papeete, die sauteuer sein soll. Bevor wir sinnlos hin und her fahren aktivieren wir unsere lokale Telefonnummer und rufen da an. Uff, sie haben noch zwei Plätze. Nichts wie hin. Wieder Freigabe am Flughafen entlang in der Lagune, das Fahrwsser ist zwar betont, es ist trotzdem komisch, da es gelegentlich nur 5m neben der Riffkante entlang geht.
An der Marina sollen wir telefonieren und erhalten per Telefon unseren Platz angewiesen. Zum Festmachen kommt hier keiner, aber es hat fast keinen Wind und wir zirkeln unser Boot mit Hilfe der niederländischen Nachbarn in die Lücke hinein.
Das „paperwork“ im Marinaoffice geht flott, erstaunlicherweise braucht man hier zum wieder weg fahren ein Permit. Wir sind hungrig nach den zwei Nachtfahrten und wollen in der Bar frühstücken. Geht nicht, es gibt hier um 11 Uhr nichts. Wir trinken 2 frische Orangensäfte, WLAN gibt es, aber Wifi gibt es für Gäste auch nicht. Da gehen wir lieber zurück an Bord. Besser so, denn die zwei O-Säfte kosten auch schon 16 Euro zusammen )gezahlt wird natürlich in polynesischen Francs).
Wir machen uns auf die Suche nach den Zubehörgeschäften, da wir einiges brauchen, Antifouling, Wellenanoden, einen neuen Boiler usw.. Ohne unsere Klappfahrräder wären wir verloren, keine Chance in der Hitze herum zu laufen. Wir gehen auch noch zu Techmmarine, der Werft hier wo man raus kann. Ein einzigs Boot steht draußen auf dem Hardstand, der Besitzer kommt gerade, er ist Lehrer in den Gambiers Inseln und rät uns ab, hier aus dem Wasser zu gehen. Viel zu teuer, er hat nur keine Zeit weil er zu Schulbeginn in Gambier sein muss. Wir sollen besser nach Raiatea gehen.
Unseren Boiler finden wir nirgends, ebensowenig einen Motor für die Ankerwinde.
Erst als wir zur Marina Taina mit dem Fahrrad fahren, finden wir dort im Laden einen 24l Boiler. Nicht gerade ein Schnäppchen, aber es gibt noch 10% Rabatt vom netten Franzosen aus dem Elsass, mit dem wir sogar in Deutsch verhandeln können. Er empfiehlt uns ein Seajet Antifouling, laut Verträglichkeitstabelle kännen wir das ohne Primer auf unser Jotun drauf machen, nur anschleifen.
Zurück geht es dann mit dem Taxi. Nun ja, die Dame ist „geschäftstüchtig“ oder auch unverschämt unserer Meinung nach. Abzocke halt.
Der Boiler wird sofort eingebaut, es dauert zwar, weil wir die Halterungen umbauen müssen, aber nach 3 Stunden ist er drin und auf Anhieb ist alles dicht.
Abends geht es dann noch in den Carrefour zum Einkaufen. Wow, Wahnsinn nachdem wir monatelang nur in den Dorfläden eingekauft haben. Nur ein Problem gibt es: Es gibt kein Asiaabteilung. Die Hoffnung der Capitania auf richtiges Essen ist dahin….