Vor einigen Tagen sind wir nach Moorea, der Nachbarinsel von Tahiti gefahren. Die 18nm waren bei bis zu 25 Knoten rasch erledigt, wir haben es bei der Genua belassen.
Auf dem AIS sehen wir eine Yacht vor uns, die wirklich an der Riffkante des Saumriffs entlang fährt. Wir halten lieber etwas Abstand und fahren durch den Pass Tareu in die Baie d`Opunohu, wo wir außen vor dem weißen Sandstrand am Plage Ta`ahamanu ankern. Es ist ziemlich voll, ca 10 Yachten sind hier, Wassertiefe zwischen 3m und 18m, das passt nicht richtig zusammen, da sehr unterschiedliche Kettenlänge ausgegeben werden muss. So ankern wir auch zwei Mal um als Yachten abfahren, bis alles passt.
Es hat in der ersten Nacht gleichh mal heftige Böen um die 30 Knoten und wir liegen da noch in der Nähe des Riffs, so dass der Ankeralarm an bleibt und der Schlüssel schon mal steckt – man weiß ja nie, bei 30 Knoten muss es schnell gehen wenn der Anker slippt.
Nach dem Umankern auf 4m Tiefe ist es entspannter, es hat gut haltenden Sandgrund. Das Wasser ist okay, weitgehend klar, aber mit reichlich Pflanzenresten im Wasser. Etwas davon schwemmt es gleich in den Seewasserzulauf der Toilettenspülung. Mit unserer Rückspültechnik mit Wasserdruck bekommen wir das nicht wieder raus, ich muss tauchen und das Ding das aussieht wie ein Tannenzapfen raus poppeln. Derweil spült die Capitania mit Wasserdruck von innen und das Ding haut es wieder aus dem Zulauf.
Seit Papeete haben wir ein Isolationsproblem auf dem Rumpf, irgendwo kommt Minus drauf. Wir dachten zuerst an eine fehlerhafte Verkabelung der Marina, aber hier am Ankerplatz ist es ebenso….
Wir prüfen alle über die Schalttafel abgesicherten Stronkreise einzeln – niente. Das war es nicht. Es muss also ein anderer Stromkreis sein, der direkt an der Batterie abgesichert ist oder ein Stronkreis am Motor.
Letztendlich finden wir es heraus, es ist die Bilgepumpe in der Backskiste, wo vermutlich die Kabeleinleitung in die Pumpe nicht 100% wasserdicht ist. Wir tauschen das Teil und schwupps, wir haben wieder „doppel grün“ an der Rumpfkontrolle.
Zu Fuß macht man hier nicht viel, es ist zu weit, egal wohin. Also fahren wir unsere Räder mit dem Dinghi an den Strand, finden einen recht preiswerten Super U in der Cook Baie nebenan und noch einen Scooterverleih.
Mit dem 125er Roller geht es auf Rundfahrt über die Insel. Enttäuschend, fast überall Privatgrundstücke am Meer, kein Zugang und keine Sicht. Auch ins Landesinnere gibt es bis auf die Straße auf den Belvedere Aussichtspunkt nichts. Na ja, das Roller fahren macht mal wieder Spaß. Weniger Spaß macht das Mittagessen an einer Imbissbude, bei mir steak/frites und bei Bow chicken mushroon mit Nudeln. Mit einem Getränk um die 20 Euro – als Schweinefutter okay, ein echter Fraß…. Pfui Teufel!
Wenigstens gibt es kurz danach noch einen schönen Strand mit Blick auf Tahiti.
Den Nationalfeiertag der Franzosen verbringen wir mit Faulenzen und Baden auf dem Boot.
Wir müssen noch etwas Zeit vergammeln hier, zum einen müssen wir die neuen Brillen abholen in Papeete (die Gläser kommen aus Luxemburg, preislich gleich wie in D), zum anderen haben wir am 26.7. einen Termin in Raiatea zum Auskranen um das Unterwasserschiff neu zu machen.
Laut dem Scooterverleiher soll es schon wieder 60% der Touris hier haben. Entsprechend laut geht es her, ständig rasen Wassermotorräder und Tauchboote durch die Anchorage. Vor 2 Jahren gab es genau hier einen tödlichen Unfall mit einem Kind – gelernt haben sie nichts anscheinend.
Entgegen allen Gerüchten hat sich bisher hier noch niemand dafür interessiert, wie lange wir schon hier sind. Gerüchtehalber sollen nur zwei Tage erlaubt sein. Wir warten mal ab.