Die Crew der ISIS hat sich auf der 190nm langen Überfahrt von Moorea nach Tikehau ganz im NW der Toamotus hervorragend geschlagen. Wir lassen sie meist vor uns fahren und passen unsere Geschwindigkeit entsprechend an. Der erste Hochseetörn und dann noch durch die Nacht – Respekt. Unterwegs fällt die Windmessanlage der ISIS aus und so achten wir verstärkt auf die allfälligen Squalls. Nur einer ist richtig übel, natürlich mitten in der Nacht, mit ca 30 Knoten, aber Tracey auf der ISIS macht nach Anweisung alles richtig, nimmt den Druck aus dem Groß und nach ein paar Minuten ist der Spuk vorbei.
Kurz vor Tikehau liegen wir ein paar Meilen voraus, Bow hat nachts überholt, und wir reffen kräftig ein damit die ISIS wieder aufschließen kann.
Wir fahren einfach in den Pass rein und schauen mal was Sache ist. Es hat auslaufendes Wasser, außen nur gigantische Strudel, keine stehenden Wellen, nichts. Gegen 4 bis 4,5 Knoten auslaufendes Wasser geht es langsam aber sicher rein, es ist morgens gegen acht. Wir fahren deswegen in der Lagune gleich weiter Richtung Ankerplatz 3 NM östlich des Dorfes. 6 NM zum Dorf ist ein Kanal noch kartografiert, danach heißt es wieder maximale Vorsicht vor den „Bommies“, die hier heimtückischer Weise gelegentlich auch mal 1 bis 2 m Wasser darüber haben und bei nicht optimalen Sichtbedingungen ( vormittags fahrt nach Osten gegen die im NO stehende Sonne..) schlecht zu sehen sind.
Der Ankerplatz in der Nähe eines Luxushotels ist nicht ganz optimal, der Wind kommt etwas zu weit aus N , der Fetch ist zu land, es wackelt etwas.
Zuerst muss nach der Windmessanlage der ISIS geschaut werden. Dave muss dazu in den Mast und demontiert die Anlage. Einige Tropfen WD40 und das gute Stück arbeitet wieder. Es war schlicht angerostet, rätselhaft wie so etwas sein kann. Keine vernünftigen Materialien verbaut. Es ist ja sonnenklar, dass die Anlage ständig im Freien ist……
Da der Bootsmannstuhl der ISIS nicht besonders vertrauenerweckend aussieht zeigen wir der ISIS, wie man aus einer langen Bandschlinge einen behelfsmäßigen Sitzgurt basteln kann und schenken den beiden die Bandschlinge. Damit ist ein Absturz unmöglich, wenn der Bootsmannstuhl brechen sollte…
Wir erkunden das Dorf, ein ewig langer Hatsch in sengender Hitze. Glücklicherweise ist die einzige Snackbar geöffnet und es gibt zu Preisen um die 8 bis 9 Euro Steak und Frites (oder Fisch oder Hühnchen). Wie immer sind die Portionen gigantisch und mit dem angedachten Nachtisch wird es deswegen nichts mehr. Zum Schnorcheln geht es an ein Inselchen inmitten der Lagune mit einer ausgedienten Perlenfarm. Na ja , so la la. Die versprochenen Mantas sehen wir dieses Mal nicht.
NW Wind kommt auf und es wird ungemütlich am Ankerplatz. Wir verlegen in den Norden der Insel, können sogar fast das ganze Stück quer durch die Lagune segeln. Die ISIS bleibt, es wackelt denen noch nicht genug.
Am neuen Ankerplatz im Norden des Atolls haben wir einen tollen Platz erwischt, das Boot liegt wie betoniert im Wasser. So ist auch unsere Windmessanlage dran, die zeigt offensichtlich zu wenig. Leider ist es bei B&G nicht mit ein paar Tropfen Öl getan. Das Teil kostet glatt das doppelte wie das von Raymarine wie auf der ISIS, verweigert aber hartnäckig den Dienst.
Es nützt ja alles nichts, wir lassen es wie es eben ist…..
Das UW Schiff erhält mal wieder eine Waschung, d.h. 3 Stunden mit dem Freediver tauchen und mit einem Schwamm die sich langsam ansetzenden Algen weg putzen.
Der Wind dreht wieder gen Osten und wir treffen uns wieder im Osten des Atolls mit der ISIS. Denen ist das Gewackel nun auch nervig geworden.
Wir erkunden Birds Island, glücklicherweise mit dem Dinghi der ISIS und nicht mit dem Boot wie ich das wollte. Ankern im Lee der Insel wäre zwar kein Problem, aber der Gestank ist nur schwer erträglich. Die Vögel sind offensichtlich Besuch gewohnt, denn sie denken gar nicht daran, irgendwie weg zu fliegen.
In der Isle d Eden verkauft eine christliche aus China kommende Gemeinschaft Obst und Gemüse. Wegen „Covid“ kann der Garten leider nicht besichtigt werden, aber wir erhalten zu unglaublich günstigen Konditionen einen großen Karton Obst und Gemüse, vor allem auch frischen grünen Salat. Alles Bio!
3 Tage stopfen wir wie die Irren grünen Blattsalat in uns hinein. Seit mindestens einem Jahr gab es das nicht mehr.
Die ISIS muss auf Freunde warten, die ein Iridium Go aus Australien mit nach Tikehau bringen. Wie verlegen schon mal Richtung Ausgang des Atolls in eine Ankerplatz in der Nähe. Leider gibt das Riff im Luv nur unzureichenden Schutz vor dem heftigen Schwell. Nach eine Nacht verlegen wir bei nun bester Sicht näher an das Riff hinter die Abdeckung und da ist es wesentlich besser.
Wir besuchen das kleine Dorf der Fischer und fragen nach Fisch. Kein Problem, soll abends geliefert werden, direkt an das Boot.
Als wir zurück kommen funktioniert der Wassermacher der ISIS nicht mehr. Wir checken die Anlage, der Elektromotor bringt keine Leistung mehr. Wie zerlegen ihn komplett, ein altes robustes Primitivmodell. Die Kohlebürsten sind quasi nicht mehr vorhanden, so kann der Motor nicht laufen.
Und auch der überreichlich vorhandene Kohlestaub im Motor tut ihm sicher nicht besonders gut! Nun ist guter Rat im wahrsten Sinne des Worts teuer.
Der Fisch kommt schon nachmittags, eine Riesenportion, der Fischer will gar nichts dafür…?? Wir können ihm letztendlich ein paar Mangos geben.
Abends kocht dann Bow mit Tracey auf der ISIS Fisch mit Thai Basilikum vom Garten Eden, lecker!!
Zuvor putzen wir als auch die ISIS die Fische und haben unseren Spaß daran, wie sich bis zu dreißig Haie um die Fischabfälle prügeln. Ein großer grauer Hai ist auch dabei, wenn der „Vollgas“ dazwischen fährt, fliegen die kleinen Blacktip Riffhaie auch mal eine Meter aus dem Wasser. Durch die Luft. Was für ein Spektakel! Ähm, schwimmen fällt dann mal aus heute…..
Dave will für besseres Internet zurück an den alten Platz im SO verlegen. Wir waren eigentlich schon am Planen, wann wir hier wie verschwinden. Aber wir haben es ja nicht eilig,
Also zurück an den ersten Ankerplatz im SO des Atolls. Mittlerweile ist die Sea Bear mit den Teilen für die ISIS da, doch die beiden auf der ISIS wollen das gute Internet weiter nutzen können bis alles endgültig organisiert ist mit den Kohlebürsten. Nun ja, im nächsten Atoll, das zweitgrößte der Welt, Rangiroa, gibt es mit Sicherheit ebenfalls Internet…
Es geht noch mal zum Schnorcheln an eine aufgelassene Perlenfarm. Dieses Mal sind die Mantas da!
Wie auch immer, es wird einige Tage wenig Wind geben und wir wollen zuvor noch die ca. 40 Meilen nach Rangiroa möglichst segeln. So verabschieden wir uns schweren Herzens, verlegen an den Ausgang des Atolls um einige Stunden zu schlafen, bevor wir nachts nach Rangiroa fahren.