Von Kananga ist erstmals der Rinjani, der 3750m hohe Vulkan auf Lombok in Sicht. Wir fahren von Kananga (Sumbawa) nach Gili Lawang (Lombok), 44nm und am nächsten Tag zur Medana Bay Marina (Lombok), 40nm, wo wir an einer Mooring festmachen. Zwei Mal startet die Moondust, ein Katamaran aus Südafrika, mitten in der Nacht Stunden vor uns und zwei Mal wird er von uns überholt. Ich vermute, der Katamaran ist etwas „unterbesegelt“.

In der Marina wollen wir vor allem unsere Vorräte ergänzen, denn es ist nun schon arg leer geworden in unseren Schaps, auftanken, Trinkwasser nachfüllen und eine neue Ankerkette erstehen. Die alte Kette ist komplett verrostet und es sind nur noch 40m zu gebrauchen. Das ist ein Andenken an Grenada/Karibik, wo es uns die Verzinkung der Kette in der dortigen Anchorage zerstört hatte. Durch Zufall gibt es hier eine 10mm Ankerkette und eines unserer Kettenspills passt auch! Nur der Preis passt gar nicht, für den Preis hier könnten wir in der bunten Republik (ehemals Bundesrepublik) locker 3 Ketten kaufen! Aber wir sind beim Ankern derzeit schon arg eingeschränkt und der Rost im Ankerkasten und dann auf Deck ist schon eine arge Sauerei.

Die Marina möchte eine Harbourmaster Clearance von Tual, haben wir aber nicht und brauchen wir laut den Infos im Internet auch nicht. Mir ist das komplett egal, ich verweise auf unseren Agenten, der darf mit denen herum diskutieren. Letztendlich geht es auch ohne. Wir sind gespannt, wie es in Kumai, unserem nächsten Hafen, ausgeht. Das Problem hier ist, dass das Land riesig ist und es in manchen Ecken andere Auffassungen der Regelungen gibt als die offizielle Version.
Die Leute in der Marina sind sehr hilfsbereit bei allem, wirklich sehr empfehlenswert. Und das Essen ist sehr günstig. Ein Nasi Goreng kostet gerade mal umgerechnet 2 Euro, da macht selbst kochen keinen Sinn und wir nutzen das Restaurant in der Marina reichlich.
Zum Einkaufen geht es mit dem Taxi nach Seniggi, dort gibt es einen westlichen Supermarkt (mit Käse und richtiger Butter) und eine Bäckerei. Natürlich sind dann die Preise entsprechend und so sind 300 Euro gleich ausgegeben. Allerdings ist es immer noch viel günstiger als in Polynesien.

Hier in Lombok (und Bali) gibt es nun auch wieder reichlich Segelboote, nachdem wir in ganz Ost-Indonesien auf fast 2000km kein einziges gesehen haben. Nun ja, hier gibt es natürlich auch eine touristische Infrastruktur und manche können nicht ohne diese, während wir auch längere Zeit darauf verzichten können.

Mit einem Mietwagen mit Andy, unserem Fahrer, machen wir eine Ausflug zum Rinjani Vulkan (3750m). Eine Besteigung geht nicht, denn erstens hat die Capitania seit längerem Knieprobleme und ist nicht höhentauglich und zweitens hat der Skipper Probleme in der rechten Hüfte und drittens sind wir beide durch das ständige Herumhocken auf dem Boot alles andere als fit! In den Bergen ist es richtig kühl, toll in den Tropen. Und es gibt Erdbeeren, das Lieblingsobst der Capitania. Es gibt Mittagessen in der Rinjani Lodge mit spektakulärem Ausblick und einen Trip zum Wasserfall. Auch da geht nur der erste, zum zweiten ist es 1,5 Stunden zum Laufen, das geht nicht mit dem Knie der Capitania. Leider kann man im ersten Wasserfall nicht schwimmen, schade.

 

Innerhalb von 4 Tagen ist alles in der Marina erledigt und wir verschwinden sofort, denn erstens stinkt es bestialisch,  wenn der Müll an Land verbrannt wird und zweitens geht uns das, was von den Moscheen an akkustischer Umweltverschnutzung verbreitet wird, auf den Geist. Der „Ruf des Muezzins“ von einer Moschee ist ja okay, aber hier haben wir wieder drei Moscheen, die wir gleichzeitig hören. Manchmal geht das über Stunden, der Wettbewerb der Lautsprecher….

Es geht wenige Meilen weiter zu den Gilli Islands, dort soll es schöne Schnorchelmöglichkeiten geben. Das sind in Lombok die Touristenhotspots und dementsprechend voll ist es. Eigentlich nicht unser Ding. Wir machen einen Schnorcheltripp mit einem lokalen Anbieter. Na so la la. Nicht zu vergleichen mit den Korallen in Flores oder Komodo, aber wenigstens sehen wir mal Schildkröten aus der Nähe, die hier sind wenig scheu, an den Touristenrummel gewöhnt.

Morgen geht es dann die 40 nm hinüber nach Bali.