Die Lackierung des Bootes neigt sich nach einem Monat dem Ende zu. Mit der Firma hier (Modify Marine) ist recht angenehm zu arbeiten, wenn es berechtigte Reklamationen gibt wird nicht lange diskutiert, sondern repariert.
Und so Kleinigkeiten gibt es reichlich.
Unseren Teakkünstler, der das Teakcockpit einbauen sollte, haben wir mittlerweile wegen Unfähigkeit und Langsamkeit entlassen. 8 Mannstunden um 6 bereits fertig zugeschnittene Leisten einzukleben war dann doch nicht tolerierbar. Beschwerden, dass wir ihm nicht 6 Wasserkanister gefüllt hatten (zur Ballastierung) und sie die selbst (!) füllen mussten und es deswegen länger dauert, kamen dann bei der Capitania zusätzlich nicht gut an. Zudem ist die geplante Technik, wie er das machen wollte, absurd, time consuming und nicht so, wie es normalerweise gemacht wird. Da entstehen Abdichtungsprobleme, aber das kann man Thais nicht erklären – es sieht ja schön aus…
Ein dreiviertel Tag sind wir beschäftigt, die hinterlassene Sauerei zu richten.
Nun sind wir also selbst im Einsatz. Und im Stress, denn nun heißt es Gas geben, damit wir das Schiff fahrbereit bekommen.
Unsere neue Kuchenbude (Wetterschutz) muss auch nochmal nachgearbeitet werden. Die zugesagten Reißverschlüsse, die jeweils von Innen und Außen zu bedienen sein sollten, fehlen. Also sind nur von einer Seite zu öffnen, einer von Innen und einer von Außen. Ein Missverständnis? Wir wissen es nicht. Zudem sind Spielzeugdruckknöpfe angebracht, die beim kleinsten Windhauch aufgehen werden. So wird das nichts.
Mit dem ganzen Chaos hier ist die Capitania schwer gestresst, denn sie muss immer übersetzen und vermitteln. Aber wir sehen es mittlerweile als Vorteil, dass wir die Arbeitsweise der hiesigen Handwerker und die Probleme dabei bei einem kleineren Projekt kennen lernen dürfen und nicht beim Hausbau. Das wird gravierende Konsequenzen beim Bauprojekt haben, voraussichtlich machen wir einiges (Mauerwerk, Elektrik, Sanitär) selbst mit Helfern. Ich weiß ja, wie es geht, auch wenn ich damals einige Jahrzehnte jünger war.
Einige wundern sich, dass wie unsere neue Heimat so schnell wieder verlassen wollen und das Boot nach Europa bringen werden. Uns ist es schlicht zu aufwändig, unter den hiesigen Klimabedingungen ein Boot mit hochwertigem Holzausbau zu betreuen. Das muss dann ständig während der Regenzeit (elektrisch) entfeuchtet werden, und das muss vor Ort dauernd kontrolliert werden. Und wenn dann was nicht funktioniert, heißt es zack ins Auto und 300km Auto fahren! Zur Zeit ist Trockenzeit an der Andamanensee, da ist es kein Problem. Vielleicht legen wie uns irgendwann ein deutlich kleineres Plastikboot zu, falls es uns zu langweilig wird…..
Es ist natürlich schon ein wenig dämlich, Thailand zu verlassen, ohne auch nur eine einzige Insel angefahren zu haben.
Über Sylvester werden wir in Songkla ganz im Süden von Thailand sein und mit der Familie meiner Frau ins Neue Jahr feiern.