Wie geplant sind wir heute nach Madeira gefahren. Das Ablegemanöver mit 15 bis 18 Knoten Wind auf den Steg verlief allerdings anders als geplant. Schon die ganze Nacht schlecht geschlafen, tierische Kopfschmerzen (vermutlich bin ich erkältet), da konnte das nicht gut gehen.
Kaum frei gekommen, drückt uns eine kräftige Bö auf die Ecke des Steges. Die Franzosen rufen noch, einfach weiter fahren…. Mach ich auch und warte, dass es markerschütternde Geräusche macht, wenn sich die Ecke des Steges in den Rumpf bohrt. Aber da ist glücklicherweise ein Gummipuffer und außer einem schwarzen Streifen soll nichts sein. Nun ja, schlecht in Form, abgelenkt, schwierige Bedingungen – eine ganz schlechte Kombination.

Während es im Hafen kräftige Böen hat, ist draußen gar nichts. Nur 9-10 Knoten Wind mit dem vorhandenen Schwell sorgen für wenig lustige Bedingungen – da werden sogar 30 Meilen lang.
Wir versuchen es mit dem Gennacker, dabei macht die Capitania die höchst schmerzhafte Erfahrung, dass der Wind stärker ist. Der Versuch, eine schlagende Gennackerschot einfach mal in der Hand zu halten, endet mit üblen Verbrennungen…. Keine Winsch dazwischen und keine Handschuhe – nicht unser Tag.

Hinüberschaukeln nach Madeira
Leider war die Schot stärker…..

Wir eiern unter Motor wie schon zwei Stunden lang zuvor um die Ost-Ecke von Madeira, den ganzen Tag niemand gesehen. Wir wollen in der Baia d´Abra ankern. An den Fischfarmen vorbei in die Bucht hinein und zuerst mal testen – der Schwell macht doch tatsächlich eine 90 Grad Kurve und findet seinen Weg in die Bucht hinein. Wir bleiben trotzdem, ankern erstmals mit einer kräftigen Ankerleine, da der Untergrund felsig ist. Kaum ist der Anker eingefahren, liegen wir auch schon quer zu den Wellen und es schaukelt mal wieder – trotz Wind aus anderer Richtung.

Die Capitania macht leckeren Reis mit Thuna in grünem Curry für mich sowie Thuna Namprik für sich selbst. Wirklich lecker unser Abendessen im Cockpit unter steilen Klippen. Danach dösen wir in dem Geschaukel einfach weg.

Morgen wollen wir an Land – ob das aber bei dem Schwell überhaupt geht, ist noch nicht klar.