Wir haben mitgefühlt und mitgelitten….. Die ASH hat es nicht in den Hafen geschafft. Der schwedische Einhandsegler, den wir unterwegs überholt haben, ist wie erwartet einen Tag nach uns früh morgens vor La Graciosa aufgetaucht. Wir sind schon stand-by, um ihm beim Festmachen zu helfen, denn mittlerweile hat es höllischen Wind. Anhaltend um die 30 Knoten, in Böen 35 Knoten (das sind schon um die 8Bf).
Wir wollen ihn mit einem Tee oder Kaffee überraschen. Wir erwarten, dass er um die Ecke kommt und schnurstracks hier einläuft – aber daraus wird nichts. Er fängt an zu kreuzen, dummerweise hat es nicht nur Wind, sondern in der Engstelle zwischen Lanzarote und La Graciosa auch noch Strom – natürlich in der „falschen“ Richtung, nämlich nach Süden. Der Kollege muss aber nach Norden.

Die ASH beim Versuch, gegen 8 Bf und Strom aufzukreuzen
Nach stundenlangem Kampf sieht es so aus Quelle: vesselfinder.com

Aus dem geplanten Frühstück wird nichts, mittlerweile ist das Mittagessen schon vorbei und der arme Kerl kreuzt immer noch… Ich gebe ihm einen Tipp, die Wenden mehr ins Lee von La Graciosa zu verlegen und wegen dem Strom früher zu wenden, aber entweder er versteht nicht, was ich meine oder es ist ihm nicht sicher genug.

Ich frage noch mal, was mit der Maschine ist: die ist zu heiß geworden, das heißt, er hat im Moment keinen Motor. Ohne Motor in den Hafen rein geht aber bei der Windrichtung überhaupt nicht. Ich biete ihm an, ihn notfalls reinzuschleppen (bei den Verhältnissen ein kritisches Unternehmen…) oder Hilfe zu organisieren.
Er beschließt, einen Ankervesuch in der nahegelegenen Bucht zu machen. Denn Alternativen gibt es keine mehr. Auf dieser Seite von Lanzarote gibt es keine Häfen, es bläst überall auf den Kanaren wir verrückt und er ist ja auch schon 4 Tage allein unterwegs. Ich biete an, auf Kanal 16 auf Hörwache zu bleiben, falls etwas schief geht.
Obwohl er fast daran vorbei fährt, schafft er es dann gerade noch, in die Bucht zu kommen. Es ist um die 15 Uhr….

Die ASH vor dem Playa Francesca vor Anker