Juhu, wir fahren wieder draußen herum! Bis zum allerletzten Moment war das aber noch etwas unklar, ob wir dürfen, was wir dürfen, wie weit wir dürfen.

Klar war die Antwort auf eine Anfrage des Verbandes der nautischen Industrie an das zuständige Ministerium, in der stand, dass ab 11.5 in der Phase I der Lockerungen das Fahren in den Gewässern der jeweiligen Insel möglich sein sollte. ABER: Wenige Tage vorher kreuzt hier plötzlich die Guardia Civile im Hafen auf und kontrolliert die Boote. Also die, die aussehen als ob sie etwas besser situiert sein könnten. Gammelboote werden nicht kontrolliert…?
Bei der Gelegenheit frag ich den Beamten, wie das denn nun wäre ab Montag. Ne, da geht gar nichts die Antwort. Nur für „Professionelle“, nur die könnten raus. So steht es aber überhaupt nicht in der Antwort und ich bin kurz vor dem Ausrasten. Jeder Polizeibeamte macht wohl was er will?  Hm.

Wir entschließen uns am Montag, als zweites oder drittes Boot raus zu fahren und es auszutesten. Im Notfall drücke ich der „lieben“ Polizei das spanische Schreiben in die Hand und stelle mich blöd. Unmittelbar vor dem Ablegen kommt der Marinero angeflizt und bringt weitere Neuigkeiten: Möglicherweise darf man auch nur im Gebiet der Gemeinde oder bis zu 12 Seemeilen weit weg fahren , also nicht um die Insel herum. Das sei -möglicherweise- die neueste Regelung von vorgestern Abend. Ehrlich – es nervt. Staatliches Handeln im Dauerchaos. Seit Wochen kein Corona-Fall und trotzdem hocken alle im „Knast“ und nun geht es weiter mit unsinnigem Chaos.
Wir also raus, kurz danach die Gurdia Civile Vollgas hinterher. In der Whatsapp-Gruppe feixen sie schon – aber die wollen gar nicht zu uns.
Wir setzen Segel und fahren zunächst mal nach Norden, wenden nach ca. 5 Meilen und fahren einige Zeit nach Süden. Der Wind dreht spektakulär um 180 Grad mehrfach, etwas rätselhaft wie das geht. Jeweils bis zu 15 Knoten, also nicht nur ein Hüsteln.
Vor der Playa Quemada wollen wir im Schutz gegen die zu erwartenden westlichen Winde ankern. Es hat heftige Fallböen, als wir uns dem Strand nähern, um die Tiefe zu loten. Bei 4 m hören wir auf und ankern letztendlich auf 9-10m über Sand. Der Anker hält beim ersten Mal bombenfest.

Ankern vor dem Playa Quemada

Abends dann ein Entsetzen, eine Battterieanzeige zeigt 25 Volt bei der Bugbatterie. Die wäre damit hinüber. Schnell von Hand nachgemessen – 12,86Volt. Die müsste aber 13,5 haben, es stimmt was nicht. Aha, das Ladegerät (ein Sterling Batterie to Batterie Charger) ist ohne Strom. Kurz danach ist klar, eine 30 Ampere Sicherung hat sich verabschiedet. Wir ersetzen diese und sind gespannt -aber nichts passiert. Das Ladegerät arbeitet auch wieder wie es soll. Durchatmen. Und die Anzeige zeigt auch wieder vernünftige Werte.

Der Dienstag bringt dann wieder Skippers Lieblingsjob – Reparatur der Klopumpe. Einfach immer wieder lecker.

Der Gummi ist gebrochen