Bevor wir hier von La Graciosa verschwinden wollen wir noch den kleinen Vulkan direkt an der Ankerbucht besteigen.
Wir holen also wieder Philippe und Marie ab (Philippe hat keine Lust, sein Dinghi aufzupumpen), Rewa kommt mit seinem Kayak angepaddelt und nach ewig langer Zeit gibt es mal wieder Bergstiefel an den Füßen. Es ist noch recht früh, wir wollen die Mittagshitze vermeiden.

Schöne kleine gut geschützte Badebucht
Blick über La Graciosa nach Norden
Unten liegen die Boote vor der Playa Francesca
Kurz vor den Gipfel
Es bläst kräftig

Das Hügelchen ist gerade mal knapp 200 m hoch, aber nach dem Lockdown im Marina Knast sind wir in denkbar schlechter körperlicher Verfassung. Wir steigen auf anderem Weg ab, mchen also eine veritable Überschreitung!

Zurück am Boot brigen wir 40 Liter Diesel von unseren Kanistern zu Rewa, der ist ein wenig knapp an Sprit. Später gehe ich dann noch mal auf die L´Enchanteur zu Rewa, um nach dem AIS zu schauen. Rewa erzählt immer, dass er zwei AIS hat, ein aktives und ein passives, aber nur das passive würde funktionieren..
Nun ja, es wundert mich etwas, dass das passive funktioniert, denn mit der Stummelantenne im Inneren eines Stahlbootes (wenn auch am Fenster) dürfte der Empfang arg beschränkt sein.
Das aktive AIS ist ordentlich verkabelt, aber beim Durchchecken fällt sogleich auf, dass der Splitter keinen Strom bekommt. Das ist geich erledigt, denn dafür gibt es einen Schalter (!).  Bow bestätigt von der Muffet, dass wir nun senden und Rewa wundert sich, dass er plötzlich Schiffe in 45nm Entfernung sehen kann. Noch kurz das AIS auf den neuen Schiffsnamen umprogrammiert, fertig. Der Arme ist montaelang ohne aktives AIS herum gefahren und dachte, es ist hinüber.

Der Abschied von La Graciosa naht. Wir wollen noch Einkaufen und fahren mt dem Boot in den nahen Hafen. Der Marinero kommt angerannt, setzt im Freien bei 5 m Abstand seine Maske auf und erzählt uns, der Hafen wäre noch geschlossen. Allerdings fahren den ganzen Tag Fähren und bringen Touristen und auch Boote, die hier liegen fahren rein und raus, niemand weiß, wo die waren. Selbst aussteigen dürfen Marie, Bow und Rewa nicht… Corona-Paranoia! Mit dem Dinghi aber neben dem Hafen anlanden das geht… Oh Herr schicke den Verantwortlichen eine Erleuchtung…. Übrigens war La Graciosa komplett Corona frei…..
Wir fahren zur Anchorage zurück und Rewa geht zu Fuß zum Einkaufen und bringt für alle das benötigte Brot mit.
Eigentlich wollten wir am Freitag fahren, aber am Donnerstag kommt dann gegen Mittag doch noch Wind auf. Wir (die Samsol und die Muffet) legen einen Alarmstart hin und fahren zur Südspitze von Lanzarote in die Marina Rubikon.

Unterwegs an der Westküste von Lanzarote mit ca 145 qm Segelfläche

Der Wind ist im Windschatten der Insel sehr dürftig, hinterher hat es auch gerade mal 10 bis 12 Knoten. Wir setzen den Gennaker und baumen später die Genua aus. So geht es mit bis zu 7 Knoten nach Südwesten. Der Gennaker war schon etwas mühsam aus dem Bergeschlauch zu bekommen, normalerweise geht das leichter… So kommt es wie es kommen muss, beim Wegbergen geht gar nichts mehr. Der Trichter des Bergeschlauchs kommt keinen Milimeter runter und so bleibt nur, mit dem Gennaker zu kämpfen und ihn mit Gewalt einzufangen. Das ist bei 18 Knoten Wind, die es nun hat nicht so einfach.
Letztendlich klappt es, auch wenn wir mindestens 20-30 Minuten dafür gebraucht haben. Wir haben genug Seeraum, die nächste Küste wäre ggfs Südamerika.

Da wartet Arbeit auf uns – nach dem Bergen des Gennakers ohne Bergeschlauch

Kurz nach Sonnenuntergang laufen wir in die Marina Rubikon ein, die Samsol kommt kurz nach uns. Unseren schönen Vorsprung den wir hatten haben wir bei der Bergeaktion verplempert.
Wir machen seitlich am Receptionpontoon fest und bleiben da die Nacht. Am nächsten Morgen geht es zum Anmelden, auch hier Corona-Paranoia. Das letzte Mal war alles entspannt, keine Masken, mehrere zusammen im Büro, das so bei 3 Mitarbeitern um die 250 qm groß sein dürfte – kein Problem, Abstand zu halten. Nun geht das plötzlich nur noch einzeln und nur mir „Mascerilla“. Auch der Dame an der Reception kann man nicht nahe kommen, da stehen gleich zwei Tische dazwischen. Macht alles gar keinen Sinn, aber alle haben Angst vor Polizeikontrollen.
Ich frag mich nur, wie soll das werden, wenn der (Massen)-Tourismus wieder in Gang kommen soll?

Wir verlegen an den Pontoon, wo wir mit der Samsol schon mal waren, fahren mit dem Fahrrad zum shipchandler und besuchen auf dem Rückweg Daniel und Olaf auf der „Dude“, die auch hier sind. Danch geht es zum Mittagessen in das einzig geöffnete Restaurant weit und breit. Wir sitzen im Freien, brauchen wenigstens keine Kontaktdaten da lassen, die Bedienungen tun einem leid mit den lächerlichen Masken. Das Essen schmeckt, seit Monaten nach der Pizza in Arrecife mal wieder im Restaurant!

In der Marina Rubikon