Was ist denn das? Es sieht aus wie Regen, es richt wie Regen, es ist Regen! Santa Cruz verabschiedet uns mit einem Regenschauer, unterwegs gibt es dann noch mehr davon. Seit Mindestens März haben wir keinen Regen mehr gesehen.
Im Hafen kachelt es beim Ablegen schon mit bis zu 20 Knoten und so erwarten wir draußen mal richtig Wind. Das Schwell-Schutztor ist schon geöffnet und wir können raus. Den armen Kerl bei Traffic Control habe ich wohl aus dem Schlaf geholt. Angesagt sind in der Accelartionszone zwischen den Inseln 22 Knoten, in Böen bis 35 Knoten. Also wird ins Groß nur mal das Reff 3 eingestellt…
Raus aus dem Hafen und schwupps, es hat nur 17 Knötchen… Hm, eine Weile gucken wir uns das an und dann wird ausgerefft ins Reff 2. Das Boot läuft nicht richtig – später am Ankerplatz schaue ich noch mal: zu viel Bewuchs auf dem Unterwasserschiff.
Meistens hat es zwischen 19 und 23 Knoten, es geht gut voran. Wir sind allein – denken wir. Plötzlich taucht in den doch ziemlich großen Wellen (so um die drei Meter) ein Fischer auf. Natürlich das AIS ausgeschaltet! Wie krank muss man sein! Natürlich mit stehender Peilung auf Kollisionskurs….
Jetzt muss es schnell gehen, wir luven hart an und gehen hinten durch. Meine Beschwerde von wegen AIS wird natürlich ignoriert. Wir passieren und fallen ca 400m hinter dem Fischer wieder ab. Unsere Geschwindigkeit wird langsamer – bitte nicht schon wieder ein Netz einfangen! Aber so ist es wohl, denn im Funk geht spanisches Gelabber los.. Der Fischer fährt komische Kurven, vermutlich ziehen wir ihn gerade durchs Wasser.
Wir fangen an, mit Höchstgeschwindigkeit die Genua wegzureffen, immerhin hat es 23 Knoten Wind. Plötzlich beschleunigt unser Boot wieder, wir schauen uns ungläubig an, aber die Lage bleibt stabil. Schwein gehabt.

Mit der Annäherung an La Gomera nimmt der Wind dann weiter deutlich zu, es hat nun regelmäig 36 Knoten. Die Genua ist schon längst weggerefft, auch die Fock darf wieder pausieren. Nur im Groß Reff 2 fahren wir immer noch deutlich über 6 Knoten, genug.

Leewalzen am Gebirge – es bläst etwas …

Mit der weiteren Annäherung an Puerto de Vuelas (Valle Gran Rey) verschwindet der Spuk dann schlagartig. Wind 4 Knoten aus Süd! Prima, Segel bergen und mit Maschine Richtung Hafen. In der Anchorage vor dem Hafen liegen schon einige und wir gesellen uns dazu. Ob das dann eine gute Idee war, wissen wir morgen, denn es wackelt ganz schön hier…..

Fast da: SW Küste von La Gomera
Anchorage vor de Puerto de Vuelas (Valle Gran Rey)