Nun, die Anchorage am Valle Gran Rey war nicht so das Optimale: Vor allem nachts hatten wir sehr unangenehmen Schwell und das Boot liegt dann auch noch häufig quer in den Wellen. Schön ist anders….
Bei der Besichtigung des Unterwasserschiffes wird klar, wir müssen mal raus, um neues Antifouling drauf zu machen. Bei den Tauchübungen sehe ich dann auch noch eine Qualle vorbei schwimmen und kurze Zeit später erfahren wir von einem deutschen Nachbarboot, dass man nicht mehr schwimmen soll, denn es treiben sich portugiesische Galeeren herum. Das sind supergiftige Quallen, bei denen Kontakt auch schon mal tödlich sein kann. Das war das Ding unter unserem Boot…

Hier auf La Gomera bekommen wir unser Antifouling nicht, es fehlt dummerweise ein wenig. Zudem braucht der Wassermacher eine neue Membran und so entschließen wir uns, wieder nach Santa Cruz de Tenerife zu fahren.

Abfahrt von der Anchorage am Valle Gran Rey

Wir fahren unter Maschine südlich um La Gomera herum, da es hier im Lee der Insel null Wind hat.
Bei der Gelegenheit checken wir sämtliche Ankerplätze am Weg und ankern letztendlich im SO in einer hübschen Bucht, bis abends der Wind zwischen La Gomera und Teneriffa anfangen soll.
In die beginnende Nacht hinein gehen wir Anker auf und fahren südlich um Teneriffa herum. Herrliches Segeln zwischen La Gomera und Teneriffa fast wie auf einem See mit ganz wenig Wellen im Lee von Teneriffa, aber mit 18 Knoten Wind aus N. Leider ist der Spaß zu früh zu Ende und der Motor muss ran. Wir tuckern nachts (da hat es weniger Gegenwind) der Küste entlang hoch nach Norden an Santa Cruz vorbei in die Bahia Antequera im NE von Teneriffa.

Morgens kurz vor Santa Cruz de Tenerife


Da waren wir ja kurz schon mal und dieses mal bleiben wir 3 Tage in der sehr schönen, aber sehr windigen Bucht.
Am Sonntag „retten“ wir dann noch eine Gruppe Spanier, die sich verkalkuliert haben und nicht mehr unter der Felswand bei Flut zum Abholpunkt mit dem Taxiboot kommen können. Wir nehmen ihr Gepäck in einer ziemlich heiklen Mission (da wir auch nicht an den Felsen zerschellen wollen….), ein gehbehinderter Herr darf mitfahren, der Rest muss schwimmen….
Vorsichtshalber checken wir nach dem Abladen des Gepäcks noch die Gruppe im Wasser – eine der jungen Damen hat Panik und will ins Dinghi, kein Problem. Wir fahren hin und ziehen das Mädel ins Dinghi, das Bikinihöschen bleibt an der Paddelaufhängung hängen, nur der Kapitän hat gar nichts mit gekriegt!
Obwohl wir je nach Wind bis zu 200m vom Strand weg liegen haben wir jede Menge schwarzen Flugsand auf dem Schiff….! Als wir da weg wollen springt die Maschine nicht an. Oh Schreck, die Bucht ist weniger geeignet um hier unter Segel raus zu fahren…. Wir haben schon alles gecheckt und auch überbrückt, aber es rührt sich nichts. Der Magnetschalter am Anlasser hängt. Auch das Klöppeln mit dem Hammer auf den Anlasser ist nicht erfolgreich… Aber Alex coacht uns aus Portimao und meint, nicht auf den Anlasser sondern auf den Magnetschalter klöppeln…. und schwupp, sofort läuft das gute Stück wieder.

Am Montag sind wir dann im Hafen und machen uns gleich auf den Weg zur Werft, wo wir für Mittwoch einen Termin haben. Wir sind da zwar gerade da vorbei gefahren, aber der Chef meinte auf telefonische Nachfrage, an seinem Pontoon wäre kein Platz zum kurz fest machen. Als wir ankommen ist der Pontoon leer, grrr. Wir regeln alles bürokratische und bekommen den Termin am Mittwoch bestätigt.

Fahrt zur „Varadero“ (Werft)

 

In der Marina treffen wir Andrea und Pedro wieder – die wollten schon längst in Fuerteventura sein, sind aber nicht los gekommen.
Da die Werft abseits, liegt kaufen wir für eine Woche ein und fahren am Mittwoch zum Auskranen. Kurz vor dem Anlegen am Pontoon um unsere Geber auszubauen hakelt die Schaltung und der Motor geht nicht mehr in Leerlaufdrehzahl. So wird das Reinfahren in die Box etwas spannender….

Letztendlich klappt alles und als die Jungs dann endlich unser Boot abgespritzt und abgestützt haben, ist der Tag schon recht fortgeschritten.

Wir stellen fest, dass es kein Fehler war, raus zu gehen: Das Drahtseil vom Fischernetz hat uns eine Kerbe in den Skeg geschnitten, die Spannmutter vom Propeller ist keineswegs so fest, wie sie sein sollte und es gibt noch jede Menge „Kleinigkeiten“.

Ein schöner Schnitt im Skeg

Wir versetzen das Buglicht, da es an der bisherigen Stelle den Gennaker gefährdet oder gefährdet ist. Das kleine Projekt artet total aus, zuerst geht das alte Kabel nicht raus, dann bricht ein Bohrer ab, letztendlich müssen wir den Bugkorb ausbauen, um das Kabel neu einzuziehen… mal kurz das Buglicht versetzen…..